Trotz meiner Geh-Behinderung ließ mich der Gedanke nicht los, in einen Orden einzutreten. An meinem Arbeitsplatz habe ich Priester und Ordensschwestern erlebt, die für mich Vorbilder waren. Dabei lernte ich eines Tages eine Schwester vom Göttlichen Erlöser kennen, die eine große Ausstrahlungskraft und viel Humor hatte. Ihr erzählte ich meine Geschichte, mit dem Wunsch, dass ich gerne Ordensschwester werden möchte. Nach weiteren Überlegungen und einer Lourdes Reise trat ich mit der Erlaubnis der Generaloberin der Niederbronner Schwestern im Kloster Esthal in der Pfalz ein. Damals begann das Abenteuer mit Gott.
Dieses Jahr werde ich 80 Jahre alt. Von meiner Berufung als Schwester vom Göttlichen Erlösers bin ich immer noch begeistert. Es ist ein großes Geschenk als erlöster Mensch zu leben. Dieses Geschenk darf ich an andere weitergeben; an Menschen in Krankheit, Not und Leid, aber auch an junge Menschen, die nach einem Sinn und Ziel für ihr Leben suchen.
Ich bin da. Das Gleiche sagt der Mitmensch. Ich bin auch da. Beide wollen und dürfen Leben gestalten. Das ist doch hoch interessant und motiviert zum Tun.
Aus diesem Grunde finde ich auch mein Ordensleben spannend. Denn ich bin immer angefragt, ob sich mein Handeln und Entscheiden an Gott orientiert, an Gott der mich in diese Schöpfung hineingeboren hat; an Gott der mich herausgerufen hat, um ihn durch meinen Dienst und meine freiwillige Hingabe zu bezeugen. Darum wünsche ich uns und vielen jungen Menschen den Mut, aufzubrechen in eine neue Zukunft.
«Das Abenteuer mit Gott wagen.»
Sr. Gisela